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Windstärke 17


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Ich habe selten erlebt, dass eine Autorin eine Fortsetzung schreibt, die gleichzeitig keine ist. Caroline Wahl hat es geschafft, mit denselben Figuren eine völlig neue Welt aufzubauen. Dieses Mal ist Ida im Mittelpunkt, nicht mehr die kleine Schwester, sondern eine junge Frau, die erwachsen wird.

Die Sprache ist faszinierend. Sie trägt Spuren der Familie in sich, klingt manchmal nach Mutter, manchmal nach Tilda, und bleibt doch eigenständig. So, wie es im echten Leben eben ist, wenn man zusammen aufwächst und dennoch seine eigene Persönlichkeit formt.

Ida kämpft mit dem täglichen Struggle eines Kindes aus einer kaputten Familie. Die Mutter – Alkoholikerin – entscheidet sich, aus dem Leben zu gehen. Was bleibt, sind Schuldgefühle, Selbstzweifel und die Suche nach Halt. Doch Ida ist klug, gerissen, stark. Sie findet Menschen, die ihr helfen, eine Art Ersatzfamilie. Sie baut sich ihren Hafen inmitten des Chaos.

Mich hat das Buch tief berührt, auch weil ich mich im Motiv des Meeres wiederfinde. Ida findet am Meer ein Zuhause, und ich selbst habe dieses Gefühl jedes Mal, wenn ich auf Rügen bin – besonders in Glowe am Kap Arkona. Vielleicht deshalb war die Verbindung zu Ida noch intensiver.

Mein Fazit: Caroline Wahl hat Ida eine Stimme gegeben, die man nicht vergisst. Windstärke 17 ist für mich fast perfekt – 4,95 von 5 Sternen – und ich hoffe, wir dürfen Ida und Tilda noch einmal begegnen.

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